Trockene Augen

Das trockene Auge ist eine sehr häufige und oft unterschätzte Augenerkrankung mit unterschiedlichen Ursachen. Schätzungsweise leiden weltweit bis zu 40 Prozent aller Personen über 40 Jahren an den Symptomen des sogenannten Sicca-Syndroms. Eine zeitnahe und gründliche Abklärung der Erkrankung ist für Therapieplanung, Prognose und Vorbeugung von Spätkomplikationen entscheidend.

Ursachen und Behandlungen von trockenen Augen

Eine zentrale Rolle spielen Entzündliche Veränderungen der Augenoberfläche und der Tränendrüse, denn sie führen dazu, dass weniger Tränenflüssigkeit produziert wird. Der Tränenfilm auf der Hornhaut wird zu dünn und reisst und  somit kann er das Auge nicht mehr ausreichend benetzen.

Oft liegt es auch nicht an der Menge der Tränenflüssigkeit, sondern an einer veränderten Zusammensetzung des Tränenfilms. Veränderungen an den Lidrändern und den Meibom-Drüsen bewirken, dass sich die Zusammensetzung ändert. Kann dadurch der Tränenfilm nicht so lange am Auge haften, wie er sollte, führt auch dies zu trockenen Augen.

Seltener tritt das trockene Auge als Folge von Grunderkrankungen oder von medikamentösen Nebenwirkungen auf. Zunehmendes Alter, hormonelle Faktoren, Kontaktlinsen und Ernährung sind weitere Risikofaktoren. Auch äussere Einflüsse wie fehlendes Blinzeln bei langer Bildschirmtätigkeit oder trockene Raumluft können Symptome verursachen. Aufgrund der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren sind Frauen häufiger von trockenen Augen betroffen als Männer.

Ist das Auge trocken, kann es zu vielfältigen Beschwerden kommen. Bei schwerer Ausprägung und chronischem Verlauf kann die Lebensqualität sogar erheblich eingeschränkt werden. Behandelt man die trockenen Augen nicht,  können Entzündungen der Hornhaut, der Bindehaut und in schweren Fällen sogar eine Erblindung die Folge sein.

Typische Symptome bei trockenen Augen sind brennende und stechende Schmerzen, Druck-, Kratz- und ein Fremdkörpergefühl, Juckreiz, gereizte und gerötete Augen, vermehrte Schleimsekretion und verklebte Augen, Schwankungen der Sehschärfe und Schleiersehen sowie Tränen.

Die Behandlung der trockenen Augen muss individuell angepasst werden. Sie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Grundpfeiler der Therapie sind Augentropfen als künstliche Tränen. Sie erzeugen einen künstlichen Film auf der Augenoberfläche und schützen sie vor dem Austrocknen. In schwereren Fällen kommen auch neuere Behandlungsalternativen wie beispielsweise die Lichtimpulstherapie zur Anwendung.

Oft braucht es eine Weile, um die richtigen Augentropfen zu finden und den gestörten Tränenfilm wieder ins Lot zu bringen. Sind die Augen trocken, ist eine gute Beratung und Betreuung durch den Augenarzt unerlässlich.

Ein Auge sieht rot

Häufige Fragen und Antworten zu trockenen Augen

Mögliche Ursachen von trockenen Augen:

  • Reduzierte Produktion der Tränenflüssigkeit im Alter
  • Veränderung der Zusammensetzung des Tränenfilms
  • Benetzungsstörungen, verursacht durch Haut- oder Allgemeinerkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder rheumatische Erkrankungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Mangelnde Lidrandhygiene
  • Verminderter Lidschlag beispielsweise durch lange Arbeit am Bildschirm oder konzentriertes Lesen
  • Umwelteinflüsse wie trockene Heizungsluft, Wind, Rauch und Klimaanlage

Typische Symptome für trockene Augen sind:

  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • Gereizte Augen
  • Brennende Augen
  • Rote Augen und Bindehaut
  • Juckende Augen
  • Tränende Augen
  • Müde Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Sehstörungen

In leichten Fällen kann es den Augen bereits helfen, vermehrt bewusst zu blinzeln. Je nach Ursache und Schwere kann den Augen mit genügend Befeuchtung durch Augentropfen oder mit einer Lichtimpulstherapie geholfen werden.

Der Tränenfilm besteht nicht nur aus Wasser, sondern aus drei Schichten, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen.

  • Die Lipidschicht liegt zuoberst und sorgt für eine langsame Verdunstung des Wassergehalts.
  • Die wässrige Schicht enthält wasserlösliche Substanzen zur Versorgung der Augenoberfläche.
  • Die muköse Schicht überzieht das Auge als Netz und sorgt dafür, dass die Flüssigkeit haften bleibt.

Weitere Behandlungen