Grauer Star – was ist das?
Der Graue Star, in der Fachsprache die Katarakt genannt, ist die Trübung der Augenlinse. Grundsätzlich handelt es sich beim Grauen Star um einen normalen Alterungsprozess, der bei jedem Menschen früher oder später einsetzt.
Betroffene bemerken meist als erstes, dass sich ihre Sehschärfe verschlechtert. Typischerweise schreitet dieser Prozess sehr langsam – über Monate bis Jahre – voran. Oft hat der Patient den Eindruck, dass die Brillenkorrektur nicht mehr richtig stimmt oder er empfindet das Sehen wie durch ein Milchglas. Auch eine vermehrte Lichtempfindlichkeit kann die Folge sein, so treten vor allem beim Autofahren nachts Blendungen auf.
Bis heute gibt es keine Medikamente zur Behandlung der Katarakt. Einzige Behandlungsmöglichkeit bleibt die operative Entfernung der getrübten menschlichen Linse und der Ersatz derselben durch eine Künstliche.
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Wie läuft Ihre Behandlung bei der Vista ab?
Wurde bei Ihnen eine Katarakt festgestellt und wurde entschieden, diese operativ zu beheben, werden in einer Voruntersuchung verschiedene Messungen vorgenommen. Auf Basis dieser wird die richtige Stärke der Kunstlinsen bestimmt, die in Ihre Augen implantiert werden.
Die Linsenstärke wird so gewählt, dass Sie nach der Operation entweder in die Ferne oder in die Nähe gut sehen. Es gibt aber auch Speziallinsen, die bei geeigneten Patienten beides erfüllen. Des Weiteren gibt es Speziallinsen, die eine bessere Sehqualität ermöglichen. Die Behandlung mit einer Standardlinse wird vollständig von der Krankenkasse übernommen, bei Implantation einer Speziallinse muss die Differenz selbst getragen werden.
Ihr behandelnder Arzt wird Sie ausführlich über die Operation aufklären und beraten, welche Linsentypen für Sie in Frage kommen. Sie werden in der Sprechstunde auch über allfällige Zusatzkosten umfassend und transparent informiert. Es bleibt gänzlich Ihnen überlassen, sich für oder gegen eine der Zusatzoptionen zu entscheiden.
In einer meist kurzen Operation wird die natürliche Augenlinse unter Lokalbetäubung des Auges entfernt. Dabei wird die Linsenkapsel möglichst intakt gelassen. Die gewünschte künstliche Linse wird dann in die Linsenkapsel eingesetzt. Die Operation erfolgt durch einen kleinen Schnitt im Auge, der in der Regel nicht vernäht werden muss.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten zur Zerkleinerung der Augenlinse:
- Im klassischen Verfahren wird sie vom Chirurgen durch Ultraschall zerkleinert und abgesaugt.
- Alternativ kann zur Zerkleinerung der Femtosekundenlaser eingesetzt werden.
Der Einsatz des speziellen Lasers macht in schwierigen Fällen Sinn, da der Laser die Linse schonender und präziser zerteilen kann. Der Einsatz des Femtosekundenlasers ist jedoch eine Zusatzleistung und wird nicht von der Krankenkasse übernommen.
Am Tag nach dem Eingriff findet die erste Nachuntersuchung statt. Der Arzt wird Ihr Auge kontrollieren und Ihnen weitere Informationen zur Nachbehandlung Ihres Auges mitgeben. In der Regel findet bereits in den ersten Tagen nach der Operation eine wesentliche Verbesserung des Sehvermögens statt. Die Abschlusskontrolle findet wenige Wochen nach der Operation statt.
Häufige Fragen und Antworten zum Grauen Star
Die Kosten für eine Graue-Star-Operation werden vollständig von der Krankenkasse übernommen – ebenso die Standardlinse. Kosten für zusätzliche Leistungen wie den Einsatz des Femtosekundenlasers oder das Einsetzen einer Speziallinse müssen selber getragen werden. Speziallinsen weisen im Gegensatz zur Standardlinse zusätzliche Eigenschaften auf.
Ja, zumindest temporär. Eine unbehandelte Katarakt kann zur einer temporären Erblindung führen, da eine vollständige Linsentrübung das Sehen verhindert. Die Erblindung kann jedoch durch einen operativen Eingriff, bei dem die eingetrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, rückgängig gemacht werden. Die Katarakt ist weltweit – vor allem in Entwicklungsländern – die häufigste Erblindungsursache.
Ist die Linse durch den Alterungsprozess erst einmal eingetrübt, kann dies nicht wieder rückgängig gemacht werden. Verantwortlich dafür sind Zellschichten, die immer weiterwachsen und einen Schleier um die einst klare Linse legen. Es bleiben nur die operative Entfernung der trüben Linse und das Einsetzen einer klaren Kunstlinse. Die Kunstlinse hält jedoch ein Leben lang, sie geht weder kaputt noch trübt sie ein – es sei denn, es kommt durch äussere Einflüsse zu einer Verletzung oder einem Trauma.
Nach der Grauen-Star-Operation sitzt die Kunststofflinse im erhaltenen natürlichen Kapselsack. Dieser Kapselsack kann eintrüben – man spricht von einem Nachstar oder fachlich Sekundärstar. Diese Trübung kann jedoch sehr einfach durch eine nicht operative Laserbehandlung endgültig entfernt werden.
VORBEREITUNG
Am Tag Ihrer Kataraktoperation finden Sie sich zu der angegebenen Zeit in der Klinik ein. Reisen Sie nicht mit dem eigenen Auto an, da Sie direkt nach der Operation nicht fahren dürfen. Wir empfehlen Ihnen, eine Begleitperson mitzubringen, die Sie nach dem Eingriff nach Hause bringen kann. In der Klinik werden Sie vom Pflegepersonal empfangen. Anschliessend werden Sie in den Vorraum des Operationssaals begleitet, wo Sie mit Augentropfen vorbereitet werden. Für die Operation können Sie Ihre Kleider anbehalten.
ANÄSTHESIE
Im Normalfall wird die Operation der Katarakt in örtlicher Betäubung durchgeführt. Es werden Ihnen Augentropfen verabreicht, die Ihr Auge unempfindlich machen. Nur in sehr seltenen Fällen ist eine Vollnarkose notwendig. Sie werden während des ganzen Eingriffs von Anästhesiefachkräften betreut und überwacht.
EINGRIFF
Im Operationssaal werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Es erfolgt die Desinfektion der Haut um das Auge herum und des Auges selbst, zudem wird ein steriles Tuch über Ihren Kopf gelegt. Damit das Auge während des Eingriffs offen bleibt, wird ein sogenannter Lidhalter eingesetzt. Sie werden bei Bewusstsein sein und somit Geräusche und Stimmen hören. Sie können jederzeit mit dem Chirurgen reden.
DIREKT NACH DEM EINGRIFF
Das Pflegepersonal nimmt Sie nach dem Eingriff wieder in Empfang. Ihr operiertes Auge ist zum Schutz mit einem Watteverband zugedeckt. Bitte entfernen Sie diesen nicht selbst. Nachdem Sie sich etwas erholt haben, dürfen Sie nach Hause gehen. Ihr gesamter Aufenthalt in unserer Klinik dauert ungefähr zwei bis drei Stunden.
STANDARDLINSE
Die Standardlinse verfügt über eine Einstärkenkorrektur und einen besonderen Filter, der die Netzhaut vor UV-Strahlung schützt. Es wird eine gute Sicht in die Ferne oder in die Nähe hergestellt.
Die Standardlinse hat keine weitergehenden Funktionen, die die Sehqualität oder den Sehkomfort zusätzlich verbessern.
ASPHÄRISCHE LINSE
Asphärische Linsen verfügen analog zu den Standardlinsen über eine Einstärkenkorrektur und einen Filter gegen UV-Licht.
Durch die spezielle asphärische Optik der Kunstlinsen kommt es zu einer zusätzlichen Kontrastverbesserung. Dies führt zu einer besseren Sehleistung auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
MiDi-LINSE
Die MiDi-Linse ist eine asphärische Kunstlinse. Im Gegensatz zur klassischen asphärischen Linse ermöglicht sie eine gute Sicht ohne Brille schon ab PC-Distanz. Für bequemes Lesen ist weiterhin eine abgeschwächte Lesebrille notwendig.
TORISCHE LINSE
Liegt eine Hornhautverkrümmung vor, kann diese mit einer torischen Kunstlinse ausgeglichen werden. Die torische Linse erlaubt in der Regel ein sehr gutes Sehen in die Ferne. Nach der Operation wird eine Brille meist nur noch für die Nähe benötigt, zum Beispiel beim Lesen oder beim Arbeiten am Computer.
MULTIFOKALLINSE
Die multifokale Speziallinse besitzt unterschiedliche Korrekturzonen für die Nähe, also Lesedistanz, für mittlere Distanzen wie den Computerbildschirm und für die Ferne. Zusätzlich zur guten Fernsicht werden die Alterssichtigkeit und eine allfällige Hornhautverkrümmung korrigiert. So ermöglicht die multifokale Speziallinse im Alltag eine grosse Brillenunabhängigkeit.