Das Auge – ein Fenster zum Gehirn: Zukunftsweisende Pilotstudie gestartet

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In der Studie nimmt das Forschungsteam die Netzhaut von Patientinnen und Patienten mit Psychosen und Hochrisikostadium für Erstpsychosen unter die Lupe und vergleicht sie mit der Netzhaut von Normalprobanden.

Zeigen sich bei Auffälligkeiten in der Netzhaut des Auges auch Auffälligkeiten im Gehirn? Dieser Frage gehen Assistenzarzt Nils Kallen und Stv. Klinikdirektor PD Dr. Philipp Homan, PhD, Forscher der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, gemeinsam mit der Netzhautexpertin PD Dr. med. Karen Schaal der Vista Augenklinik Zürich aktuell in einer Pilotstudie nach.

In der Studie nimmt das Forschungsteam die Netzhaut von Patientinnen und Patienten mit Psychosen und Hochrisikostadium für Erstpsychosen unter die Lupe und vergleicht sie mit der Netzhaut von Normalprobanden.

Die Frage ist, ob durch schizophrene Erkrankungen ausgelöste Veränderungen im Gehirn sich in den Netzhautschichten feststellen lassen. Auch untersucht wird, ob sich solche Veränderungen an der Netzhaut bereits im Frühstadium oder bei Patienten mit besonders hohem Risiko an Schizophrenie zu erkranken, nachweisen lassen. Diese Veränderungen im Auge suchen die Netzhautexperten mittels eines bildgebenden Verfahrens, das sich optische Kohärenztomographie – kurz OCT – nennt.

Bestätigen sich die Annahmen der Forschungsgruppe und können Auffälligkeiten auf der Netzhaut beispielsweise einen Hinweis auf Schizophrenie, oder andere psychische Erkrankungen liefern, könnten künftig auf dieser Basis zusätzliche Methoden für die Diagnostik von psychotischen Erkrankungen entwickelt werden.

Gestartet ist die Pilotstudie im August 2021. Sie ist mehrjährig geplant. Eine Ausweitung auf weitere Zentren schweizweit ist ebenfalls in Planung.