Die spannende Entstehung der Augenfarbe

Wie entsteht die Augenfarbe?

«Braune Augen sind gefährlich, aber in der Liebe ehrlich», so sagt es bekanntlich der Volksmund. Doch was steckt hinter dieser Weisheit? Wir klären auf, wie die Augenfarbe entsteht und was sie über einen Menschen aussagt.

Baby mit dunkelblauen Augen schaut grimmig in die Kamera.

Augen haben Menschen schon immer fasziniert und schon manchen Romantiker zu Gedichten inspiriert. Redet man von der Augenfarbe eines Menschen, so bezieht man sich auf die Farbe der Iris, auch Regenbogenhaut genannt. Braun ist die häufigste Farbe der Iris. Am seltensten sind grüne Augen: Ungefähr zwei Prozent der Menschheit spaziert mit grünen Augen durch die Welt.

Der Farbstoff Melanin entscheidet

Ob Grün, Blau, Braun oder Grau: Darüber entscheiden die Gene und die Produktion des Farbstoffs Melanin, der für die Färbung der Pigmente verantwortlich ist. Letzterer ist nicht nur für die Augenfarbe verantwortlich, sondern auch für den Farbton der Haut und Haare. Je mehr Melanin produziert wird, desto dunkler ist die Augenfarbe. Und übrigens: Melanin bedeutet Schwarz auf Griechisch. Neugeborene mit heller Hautfarbe verfügen noch über kein Melanin, deshalb kommen viele Babies mit blauen Augen auf die Welt. Meist entwickelt das Auge im Verlauf ersten zwei Jahre die bleibende Farbe.

Vier Gesichtshälften mit unterschiedlichen Augenfarben neben einander.

Welchen Einfluss hat die Augenfarbe der Eltern?

Neben der Melaninproduktion spielt auch die Augenfarbe der Eltern eine wesentliche Rolle. Die Augenfarbe des Kindes basiert auf der Kombination der Gene, die von beiden Eltern an das Kind weitergegeben wird. Aber die Augenfarbe des Nachwuchses kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden. Wenn zwei braunäugige Eltern also einen Sprössling mit blauen Augen auf die Welt bringen, ist das kein Anlass für Verdächtigungen – es kann durchaus der Fall sein.

Kinder haben nicht zwingend dieselbe Augenfarbe wie die Eltern. Ausschlaggebend ist die Gen-Kombination.

Die Augenfarbe eines jedes Menschen ist genetisch festgelegt  – das nennt sich Genotyp. Er wird von beiden Eltern vererbt und liegt deshalb immer in zweifacher Form vor. Die äusserlichen Merkmale, welche sich ausbilden und dann sichtbar sind, nennt man Phänotyp. Weil Braun dominant ist und Blau rezessiv haben viel mehr Menschen braune Augen. An der Vererbung der Augenfarbe sollen mindestens drei Gene verantwortlich sein. Welche genaue Funktion diese Gene übernehmen, darüber sind sich die Wissenschaftlicher noch unsicher.

​Sind Menschen mit blauen Augen höflicher?

Es gibt auch Wissenschaftler die behaupten, dass die Augenfarbe etwas über den Charakter des Menschen verrät. Dunkeläugige Menschen werden als liebenswürdiger erklärt, Menschen mit blauen Augen hingegen als höflicher, helläugige Menschen sollen stärkere Schmerzen ertragen können und Menschen mit grünen Augen gelten als mysteriös.

Solche Ergebnisse gehen aus unterschiedlichen Studien, die in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden, hervor. Eines ist sicher: Eine vollumfängliche Antwort darauf, wer wir sind, werden sie wohl nicht geben können. Und wie kann es nun sein, dass die Schauspielerin Kate Bosworth ein grünes und ein blaues Auge hat? Diese Anomalie der Iris heisst „Iris-Heterochromie“ und wird durch eine Störung der Pigmentierung verursacht. Dies kommt äusserst selten vor und beeinflusst das Sehen normalerweise nicht.

Sara Bagladi

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Augenfarbe ändern?

Viele Menschen wünschen sich eine andere, meist hellere Augenfarbe. In der Medizin ist heute vieles möglich – das Ändern der Augenfarbe gehört leider nicht dazu. Das Beheben von Kurzsichtigkeit wiederum ist mittlerweile durchaus ein anerkannter und sicherer Eingriff. Ohne hinter Brillengläser versteckt zu sein, kommen die Augen dann auch endlich schön zur Geltung.
Mehr Informationen zum Augenlasern finden Sie hier.

Makroaufnahme eines grünes Chameleons von vorne. Mit einem Auge schaut es geradeaus, mit einem nach hinten.
© Toby

Meister der Sehkraft

Wenn wir von «gut sehen» sprechen, beziehen wir uns üblicherweise auf die menschliche Sehkraft. Aber Tiere wissen: es gibt weit mehr zu sehen, als wir mit unseren Augen erfassen können.

Je nach Stärke der Hornhautverkürmmung sieht der Betroffene wenig bis unscharf - wie auf diesem Bild zu sehen.
© rob3000

Wenn man an der Punktlosigkeit leidet

Die Hornhautverkrümmung ist ein geläufiges Gebrechen, an dem viele Menschen leiden. Allerdings nehmen viele Betroffene nicht einmal Notiz davon. Auch dass es verschiedene Formen der Hornhautverkrümmung gibt, wissen die wenigsten.

Zeichnung einer jungen Frau mit Brille. Der Name Lisa steht links neben ihrem Kopf.
© Vista

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2 Kommentare

  1. “Der Phänotyp, die dominante Augenfarbe und der Genotyp, die unsichtbare, sogenannte rezessive Augenfarbe”
    Diese Aussage ist falsch.
    Der Genotyp ist sozusagen die genetische Ausstattung eines Menschen, der Phänotyp das, was wir davon sehen. Dominante Gene sind solche, von denen man in Genotyp nur eines haben muss, damit sie phänotypisch sichtbar werden, von rezessiven Genen braucht man aber zwei Allele (Kopien). So haben blauäugige Menschen (Phänotyp) immer zwei blaue Allele (Genotyp), weil das blaue Allel rezessiv ist. Braunäugige Menschen können aber zwei braune Allele ODER ein braunes und ein andersfarbiges Allel haben, weil die braune Farbe dominant ist und sobald auch nur eine Kopie davon im Genotyp da ist, die Farbe im Phänotyp sichtbar wird.
    So entstehen blauäugige Kinder von braunäugigen Eltern: beide Eltern haben eine braune und eine blaue Kopie, und darum braune Augen (dominantes Allel muss nur einmal vorhanden sein um sichtbar zu werden). Wenn beide dem Kind ihr blaues Allel vererben, hat das Kind blaue Augen, weil die rezessive Farbe zweimal vorhanden ist und darum im Phänotyp sichtbar wird.

    • Liebe Frau Peter
      Vielen Dank für das kritische Lesen unseres Beitrags und Ihre Rückmeldung an uns. Sie haben recht, unsere Formulierung war ungenau und ist in dieser Form nicht korrekt. Wir haben dies nun korrigiert.
      Freundliche Grüsse
      Ihr Vista Einblick-Team

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