Warum können Schwangere schlechter sehen?

Augenprobleme in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft hat gute und schlechte Seiten. Eine davon ist, dass Frau schlechter zu sehen beginnt. Doch warum ist das so und was lässt sich dagegen unternehmen?

Eine schwangere Frau sitzt auf dem Sofa mit einem aufgeschlagenem Buch über dem Gesicht.

Die Vorfreude ist gross. Doch all dieser Freude zum Trotz gibt es auch unangenehme Veränderungen, die die Schwangerschaft mit sich bringt. Neben den bekannten Symptomen wie Übelkeit, Wassereinlagerungen und Rückenschmerzen kommen auch Sehstörungen vor. Inwiefern das Sehvermögen beeinflusst wird, ist ganz individuell. Die Bandbreite der Veränderungen reicht von Funken, die das Sichtfeld stören, bis hin zu einer Verschlechterung der Sehstärke.

Nach der Entbindung normalisiert sich die Sehstärke in der Regel wieder, denn die Verschlechterung wird durch Hormone ausgelöst, die nur während der Schwangerschaft ausgeschüttet werden.

So verschieden die Beschwerden sind, so unterschiedlich sind auch die Ursachen. Funken und Lichtblitze im Sehfeld werden beispielsweise oft durch einen schwankenden Kreislauf hervorgerufen. Dagegen hilft Ruhe, viel trinken und gesunde Ernährung. Aber auch bei einer Verschlechterung der Sehstärke braucht man sich eigentlich keine ernsthaften Sorgen zu machen.

Nach der Entbindung normalisiert sich die Sehstärke in der Regel wieder, denn die Verschlechterung wird durch Hormone ausgelöst, die nur während der Schwangerschaft ausgeschüttet werden. Diese bewirken, dass sich im Körper vermehrt Wasser einlagert, wodurch sich auch die Krümmung und die Dicke der Hornhaut verändern können. Die Sehstärke kann bis zu 1,5 Dioptrien abnehmen.

Trockene Augen und braune Flecken

Tatsächlich können die Hormone auch zur Folge haben, dass der Tränenfilm dünner wird. Die Augen werden dadurch trocken, was gerade für Kontaktlinsenträgerinnen sehr unangenehm sein kann. Während der Schwangerschaft wird deshalb häufig dazu geraten, die Kontaktlinsen durch eine Brille zu ersetzen. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, die Augen mit Augentropfen zu befeuchten.

Manchmal erscheinen um die Augen bis zum Nasenrücken bräunliche Flecken. Dabei handelt es sich um Pigmenteinlagerungen, die harmlos sind. Auch Einblutungen unter der Bindehaut, ein in Verbindung mit Schwangerschaft selten vorkommendes Phänomen, sind kein Grund zur Beunruhigung. Es sieht zwar nicht schön aus, ist aber absolut harmlos und beeinträchtigt das Sehvermögen nicht. In beiden Fällen verschwindet das Übel in der Regel nach der Entbindung so plötzlich, wie es erschienen ist.

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Sind Sie dennoch unsicher...

… ob es sich bei Ihren Symptomen um harmlose, temporäre “Schwangerschaftsnebenwirkungen” handelt oder um eine ernsthafte Erkrankung?

Dann vereinbaren Sie am besten einen Termin bei einem Augenarzt. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Augenprobleme nicht unüblich

Jede sechste Schwangere ist von Augenproblemen betroffen – aber nur in äusserst seltenen Fällen können die Augenprobleme ein Anzeichen darauf sein, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. So können beispielsweise Funken und Lichtblitze ein Symptom für eine Präeklampsie sein – eine Schwangerschaftskomplikation, bei der der Blutdruck stark erhöht ist.

Nichts desto trotz sollte man in der Schwangerschaft auf Nummer sicher gehen und auch auftretende Augenprobleme bei den regelmässigen Schwangerschaftskontrollen erwähnen.

Florencia Figueroa

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