Die interessante Geschichte der Augenheilkunde

Kuriositäten aus den Anfängen der Augenheilkunde

Smaragde als Sehhilfen, Starstiche oder Augenbäder –  die Augenheilkunde in ihrer rudimentärsten Form besteht schon seit Jahrtausenden. Hier finden Sie witzige und wissenswerte Fakten aus der Geschichte der Augenheilkunde.
Alte Brille mit braunem Metallgestell und kreisrunden Gläsern.

Die Anfänge der Augenheilkunde

Die Lehre von den Erkrankungen des Auges ist ein wichtiger Teil der damaligen und auch heutigen Medizin. Die fachsprachliche Bezeichnung lautet Ophthalmologie. Sie umfasst die Prävention, Diagnose und medizinische Behandlung von Erkrankungen rund um das Sehorgan. Die Anfänge von der Lehre vom Auge lassen sich bis zu den Babyloniern zurückverfolgen. Damit gehört die Augenheilkunde sie zu den am längsten bestehenden medizinischen Teildisziplinen.

Ophthalmologie

Der medizinische Fachbegriff „Ophthalmologie“ leitet sich aus dem Griechischen ab. Er setzt sich zusammen aus „Ophthalmos“ (Auge) und „logos“ (Wort) und bedeutet so viel wie „das Wort, die Rede vom Auge“
Die Augenheilkunde in ihrer rudimentärsten Form besteht also schon seit Jahrtausenden. Hier finden Sie fünf witzige und wissenswerte Fakten, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen.

Die Anfänge: Augen heilen gegen Belohnung – oder Bestrafung

In Babylon schon gab es die Augenheilkunde. Für heutige Augenärzte ungewohnt rabiat sind die vor 3600 Jahren erlassenen Qualitäts-Vorschriften: Babylonische Augenärzte erhielten bei einem erfolgreichen Eingriff eine Belohnung. So weit, so gut. Jedoch hackte man ihnen bei Misserfolg oder Kunstfehlern auch die Hände ab.

​Unbezahlbare Sehhilfen

Der römische Historiker Plinius der Ältere berichtet, dass Kaiser Nero 66 nach Christus eine besonders wertvolle Sehhilfe hatte. Er hielt sich geschliffene Smaragde vors Auge. Doch es gab im alten Rom auch weniger kostspielige Abhilfe gegen Augengebrechen. So wurde etwa um 140 nach Christus schon der Graue Star behandelt.

Starstechen wie im Mittelalter

Im Mittelalter taucht das Wort «Augenarzt» in der Form «ougenarzt» erstmals um 1400 auf. Es waren auf Chirurgie spezialisierte fahrende Handwerker und man nannte sie Starstecher beziehungsweise Okulisten. Sie behandelten den Grauen Star mit einem sogenannten «Starstich». Beim Starstechen ging es blutig zu und her. Mit einem Messer wurde die trübe Linse nämlich kurzerhand auf den Boden des Augapfels gedrückt. So war die Sicht zwar nicht mehr getrübt, die Folge einer fehlenden Linse ist jedoch eine extreme Weitsichtigkeit. Fahrende Starstecher verschwanden im 18. Jahrhundert.

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Augenheilkunde

Die Augenheilkunde befasst sich sowohl mit Störungen in der visuellen Wahrnehmung als auch mit Erkrankungen und Verletzungen des Auges als Organ. Da Augenleiden häufig mit anderen Erkrankungen zusammenhängen, ist die Ophthalmologie mit der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Inneren Medizin sowie der Neurologie verknüpft.

Mehr zur Augenheilkunde und ihren Fachbereichen finden Sie hier.

Das Mittelalter geht zu Ende: Brillen als Erkenntnis-Instrument

Welch Beruhigung für Brillenträger: Gegen Ende des Mittelalters waren Brillen nicht nur Hightech, sondern Erkenntnis-Grundlage. Erweitert der Mensch seine Wahrnehmungsfähigkeit mit Brille, so die Annahme, beeinflusst das die Haltung der Welt gegenüber, denn mit Brillen wird Unsichtbares sichtbar. In Rothenburg ob der Tauber gibt es Altarbilder von Aposteln, die Brillen tragen.

Ab in die Augenbadewanne!

Wussten Sie, dass Augenbäder früher üblich waren? Natürlich wurden sie selten so rustikal durchgeführt wie auf der Abbildung. Dabei wurde eine Kochsalzlösung und auf keinen Fall Leitungswasser verwendet. Der Salzgehalt musste jenem der Tränenflüssigkeit entsprechen, da Leitungswasser dem Auge Wasser entzieht. Verwendet wurden spezielle kleine Gefässe, sogenannte Augenbadewannen. Sie wurden über das Auge gestülpt. Dann wurde der Kopf in den Nacken gelegt. So verteilte sich das Augenwasser regelmässig über dem Auge. Es badete es sozusagen. Heute wird die Augenbadewanne nur noch in der Alternativmedizin verwendet.

Schwarz-Weiss-Bild einer Frau, die ihr Gesicht in eine Wanne mit Wasser taucht.

Gregor Szyndler

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