Die interessante Geschichte der Augenheilkunde
Kuriositäten aus den Anfängen der Augenheilkunde
Die Anfänge der Augenheilkunde
Die Lehre von den Erkrankungen des Auges ist ein wichtiger Teil der damaligen und auch heutigen Medizin. Die fachsprachliche Bezeichnung lautet Ophthalmologie. Sie umfasst die Prävention, Diagnose und medizinische Behandlung von Erkrankungen rund um das Sehorgan. Die Anfänge von der Lehre vom Auge lassen sich bis zu den Babyloniern zurückverfolgen. Damit gehört die Augenheilkunde sie zu den am längsten bestehenden medizinischen Teildisziplinen.
Ophthalmologie
Die Anfänge: Augen heilen gegen Belohnung – oder Bestrafung
In Babylon schon gab es die Augenheilkunde. Für heutige Augenärzte ungewohnt rabiat sind die vor 3600 Jahren erlassenen Qualitäts-Vorschriften: Babylonische Augenärzte erhielten bei einem erfolgreichen Eingriff eine Belohnung. So weit, so gut. Jedoch hackte man ihnen bei Misserfolg oder Kunstfehlern auch die Hände ab.
Unbezahlbare Sehhilfen
Der römische Historiker Plinius der Ältere berichtet, dass Kaiser Nero 66 nach Christus eine besonders wertvolle Sehhilfe hatte. Er hielt sich geschliffene Smaragde vors Auge. Doch es gab im alten Rom auch weniger kostspielige Abhilfe gegen Augengebrechen. So wurde etwa um 140 nach Christus schon der Graue Star behandelt.
Starstechen wie im Mittelalter
Im Mittelalter taucht das Wort «Augenarzt» in der Form «ougenarzt» erstmals um 1400 auf. Es waren auf Chirurgie spezialisierte fahrende Handwerker und man nannte sie Starstecher beziehungsweise Okulisten. Sie behandelten den Grauen Star mit einem sogenannten «Starstich». Beim Starstechen ging es blutig zu und her. Mit einem Messer wurde die trübe Linse nämlich kurzerhand auf den Boden des Augapfels gedrückt. So war die Sicht zwar nicht mehr getrübt, die Folge einer fehlenden Linse ist jedoch eine extreme Weitsichtigkeit. Fahrende Starstecher verschwanden im 18. Jahrhundert.
Augenheilkunde
Mehr zur Augenheilkunde und ihren Fachbereichen finden Sie hier.
Das Mittelalter geht zu Ende: Brillen als Erkenntnis-Instrument
Welch Beruhigung für Brillenträger: Gegen Ende des Mittelalters waren Brillen nicht nur Hightech, sondern Erkenntnis-Grundlage. Erweitert der Mensch seine Wahrnehmungsfähigkeit mit Brille, so die Annahme, beeinflusst das die Haltung der Welt gegenüber, denn mit Brillen wird Unsichtbares sichtbar. In Rothenburg ob der Tauber gibt es Altarbilder von Aposteln, die Brillen tragen.
Ab in die Augenbadewanne!
Wussten Sie, dass Augenbäder früher üblich waren? Natürlich wurden sie selten so rustikal durchgeführt wie auf der Abbildung. Dabei wurde eine Kochsalzlösung und auf keinen Fall Leitungswasser verwendet. Der Salzgehalt musste jenem der Tränenflüssigkeit entsprechen, da Leitungswasser dem Auge Wasser entzieht. Verwendet wurden spezielle kleine Gefässe, sogenannte Augenbadewannen. Sie wurden über das Auge gestülpt. Dann wurde der Kopf in den Nacken gelegt. So verteilte sich das Augenwasser regelmässig über dem Auge. Es badete es sozusagen. Heute wird die Augenbadewanne nur noch in der Alternativmedizin verwendet.
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