Die Geschichte der Brille
Modischer Hingucker – die Brille im Wandel der Zeit
Die Brille als Sehhilfe war gestern. Heute zählt sie als wichtiges Modeaccessoire und die Auswahl ist gross. Aber war das schon immer so? Mitnichten. Wir liefern einen historischen Rückblick.
Ob schwarz und oversized wie bei Audrey Hepburn oder Nickel wie John Lennon sie trug – Stars zeigen sich gern mit Brille als Markenzeichen – das war schon damals so. Denn mit den Augengläsern kann man die Persönlichkeit zum Ausdruck bringen und seinen Stil unterstreichen.
Vorbei sind die gefürchteten Zeiten, in denen jedes Kind hoffte, nie auf eine Brille mit Gläsern so dick wie Flaschenböden angewiesen zu sein.
Die Brille ist schon lange keine reine Sehhilfe mehr, sondern längst zum Accessoire für viele modebewusste Menschen geworden. Mittlerweile gibt es das gläserne Modeaccessoire sogar ohne Korrekturfunktion, damit sich auch Menschen ohne Sehprobleme damit schmücken können.
Vorbei sind die gefürchteten Zeiten, in denen jedes Kind hoffte, nie auf eine Brille mit Gläsern so dick wie Flaschenböden angewiesen zu sein. Mittlerweile gibt es dank der Verwendung neuer Materialien und neuer Techniken im Bereich des Glasschliffs kaum mehr Brillen, die zum Uhu machen. Seit ihrer Erfindung hat sich auch das Design der Sehhilfen immer wieder verändert:
Zurück in die Vergangenheit
Wer hat sie nur erfunden?
13. Jahrhundert
Angefangen hat alles im 13. Jahrhundert. Zwar existierten bereits in der Antike optische Hilfsmittel, die ersten richtigen Brillen tauchten jedoch 1270 in Italien auf.
Allerdings ist bis heute ungeklärt, wer sie erfand. Klar ist nur, dass es sich dabei um Lesebrillen handelte.
18. bis 20. Jahrhundert
Das Brillengestell, so wie wir es heute kennen, gibt es übrigens erst seit dem 18. Jahrhundert. Erfinder war der Optiker Edward Scarlett aus London.
Am Anfang vermochte sich das Brillengestell aber nicht so richtig durchsetzen. Getragen wurden deshalb bis ins 20. Jahrhundert nach wie vor Lorgnette, auch Stielbrille genannt, Monokel oder Zwicker.
Stielbrille, Monokel oder Zwicker waren lange angesagt.
Die Auswahl war damals noch sehr klein.
20er Jahre
Als das Brillengestell in den 20er Jahren nach und nach mehr an Bedeutung gewann, gab es aber aufgrund begrenzter technischer Möglichkeiten und hoher Herstellungskosten kaum Auswahl.
40er Jahre
In den 40er Jahren wurde schliesslich ein neues Modell auf den Markt gebracht, das sich bald bei Frauen und Männern gleichermassen grosser Beliebtheit erfreute: die Panto-Brille, die sich durch ihre kreisrunde Form auszeichnete.
In den 40ern feierte die Panto-Brille Beliebtheit.
Vorhang auf für Cateye-Brillen!
50er Jahre
In den 50er Jahren atmeten die Menschen allerorts auf: Der Krieg war vorbei. Neue Lebensfreude kam auf, die sich auch im Brillendesign wiederspiegelte. So wurden die Modelle verspielter und farbiger. In Deutschland wurde auf einmal zwischen Frauen- und Männermodellen unterschieden. So konnte sich auch ein neuer Trend entwickeln: In Mode kamen die bekannten und unverwechselbaren Cateye-Brillen für Frauen.
60er Jahre
Im völligen Kontrast dazu stand das Modell, das in den 60er Jahren zur Mode wurde. Gefragt waren nun nämlich Hornbrillen, die Ecken und Kanten hatten.
Zu dieser Zeit wurde auch der Stoff Optyl entwickelt, der es ermöglichte, Brillen serienmässig herzustellen.
Die 60er waren die Zeit der Hornbrillen.
In den 70er Jahren war es wieder Zeit für große Brillen.
70er Jahre
Als die Hippiezeit begann, fanden XXL-Brillen grossen Anklang. Dieser Trend hielt sich bis in die 70er Jahre. Zeitgleich interessierten sich plötzlich Designer wie Yves Saint Laurent für die Brillengestaltung. Die Designerbrille wurde geboren, die sich von Anfang an gut verkaufen liess.
Ebenfalls zum Hit wurden Aviator-Brillen, die es zwar schon seit den Dreissigern gab, aber vierzig Jahre später ein Revival erlebten.
80er Jahre
Die 80er Jahre markierten schliesslich einen Wendepunkt. Die Mode favorisierte kein bestimmtes Modell mehr. Stattdessen feierten alle altbekannten Modeerscheinungen ein Comeback. Getragen wurde einfach, was gefiel. Jedoch wuchs die Nachfrage nach filigranen Modellen. Diesem Wunsch entsprechend entwickelte der Däne Paul Jörn Lindberg Air-Titanium-Brillen, die ganz ohne Schrauben, Nieten und Schweissnähte auskamen und deshalb sehr leicht waren.
90er Jahre
Daraus resultierte in den 90er Jahren ein neuer Trend, der sich durch Minimalismus auszeichnete. Der Komfort trat in den Vordergrund und leichte Materialien wie Titan wurden Standard.
Minimalismus war in den 90ern in.
Heute sind Brillen ein schickes Modeaccessoire.
Millennium
Mit der Jahrtausendwende wurde die Brille vollends zum Modeaccessoire. Wie in den 80er Jahren wird auch heute kein bestimmtes Modell in den Vordergrund gestellt.
Welcher Brillenstil es sein darf, ist eine reine Frage des Geschmacks. In diesem Sinne – viel Spass beim modischen Durchblick!
Florencia Figueroa
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