Aderhautmelanom – Ursachen und Symptome von Augenkrebs
«Davon kriegt man ja Augenkrebs»
Das Aderhautmelanom ist die häufigste Form von Augenkrebs. Bei diesem «uvealen Melanom» handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Tumor der Aderhaut.
Die Aderhaut umgibt das gesamte Auge – nur bei der Pupille gibt es eine kleine Aussparung
Gut oder bösartig?
Wie bei allen Tumoren gilt es auch hier zwischen benignen, also gutartigen, und den malignen, bösartigen Tumoren zu unterscheiden. Anders als die Bezeichnung des Tumors vielleicht erwarten lässt, hat das Aderhautmelanom genetisch jedoch nur wenig mit dem Hautmelanom gemeinsam. Dennoch handelt es sich, wie bei Muttermalen oder Leberflecken, um pigmentierte Zellen in der Aderhaut. Sie liegt zwischen der Lederhaut und der Netzhaut. Die Aderhaut umgibt das gesamte Auge, mit Ausnahme einer kleinen Aussparung im Bereich der Pupille.
Augenkrebs: Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?
Das Aderhautmelanom entwickelt sich aus einem Aderhautmuttermal. Daher ist es wichtig, Aderhautmuttermale regelmässig durch den Augenarzt kontrollieren zu lassen. Er schaut, ob sich das Aderhautmuttermal verändert hat.
Noch vor 100 Jahren wurde bei einem Aderhautmelanom das betroffene Auge entfernt. Noch heute ist in besonders schweren Fällen eine sogenannte Enukleation nötig. Abhängig von deren Grösse und Lage werden Aderhautmelanome jedoch meistens vorerst durch eine Strahlentherapie behandelt, um den Tumor zu zerstören und das Auge, sowie bestenfalls einen Teil des Augenlichtes, zu erhalten.
Leberflecken im Auge sollten regelmässig untersucht werden – wie auch jene auf der Haut
In anderen Fällen ist auch die chirurgische Entfernung des Tumors aus dem Auge eine Möglichkeit. Der Erfolg der Behandlung hängt davon ab, was für ein Augentumor vorliegt, ob bereits Metastasen vorhanden sind und welche Therapien angeboten werden können.
Augen unter die Lupe nehmen
Einen Tumor mit dem blossen Auge zu erkennen, ist zwar nicht unmöglich, aber dennoch nicht leicht. Selbst Ärzte müssen das Auge mit einem Ophthalmoskop untersuchen – dieses kommt bei Routineuntersuchungen zum Einsatz. Entdeckt der Augenarzt dabei etwas auffälliges, gibt es auch die Möglichkeit einer Ultraschalluntersuchung des Auges. Sie ähnelt der Untersuchung bei Schwangerschaften, nur dass dabei ein deutlich kleinerer Schallkopf auf das Auge aufgesetzt wird. Eine andere Form einen möglichen Tumor im Auge zu untersuchen bietet die Optische Kohärenztomographie, kurz OCT. Auch wenn die Bezeichnung Parallelen zur Computertomographie aufweist, bei der innenliegende Verletzungen durch Röntgenstrahlungen sichtbar gemacht werden sollen, wird bei der OCT keine Strahlung verwendet. Die Netz- und Aderhaut werden durch einen harmlosen Laser gescannt – völlig schmerzfrei.
Mit einer Ultraschalluntersuchung oder einer Optischen Kohärenztomographie, kurz OCT, wird das Auge untersucht, um ein Aderhautmelanom zu entdecken. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei.
In der Schweiz werden jährlich etwa 50-60 derartige Aderhautmelanome diagnostiziert. Überwiegend betroffen sind Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren und es besteht eine Assoziation, dass hellhäutige Menschen häufiger ein Aderhautmelanom bekommen, als dunkelhäutige. Durch regelmässige Kontrolltermine beim Augenarzt stehen die Chancen jedoch sehr gut, dass ein Aderhautmelanom früh erkannt und erfolgreich behandelt werden kann.
Samantha Happ
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