Was tun gegen Sonnenbrand im Auge?

Sommer, Sonne, Sonnenbrand: Das kann ins Auge gehen

Am Strand liegen, mit den Fingern durch den Sand fahren, die Augen gen strahlend blauen Himmel: Der Sommer ist da! Schnell noch etwas Sonnencreme auftragen, dann steht dem Sonnenbad nichts mehr im Wege – sollte man meinen.

Ein kleines Mädchen mit viel zu großer Sonnenbrille schaut Richtung Sonne.

Was erst einmal komisch klingt, ist tatsächlich möglich: Auch die Augen können Sonnenbrand erleiden. Der Übeltäter ist – wie auch bei der Haut – die ultraviolette Strahlung der Sonne, insbesondere die kurzwellige UV-B-Strahlung.

In leichten Fällen heilt die Photokeratitis ohne bleibende Schäden schon nach 1-2 Tagen aus. In schwereren Fällen kann jedoch die Hornhaut vernarben, was zu bleibenden Sehschäden führt.

Sind die Augen zu viel UV-Licht ausgesetzt, führt das zu Verletzungen der Augenhorn- und bindehaut. Durch die dann freiliegenden Nervenenden fühlt sich das an wie tausend kleine Nadelstiche. In der Fachsprache nennt man dieses Phänomen Photokeratitis oder auch Verblitzung. Wie auch beim Sonnenbrand der Haut treten die Symptome erst nach 6-10 Stunden auf.

In leichten Fällen heilt die Photokeratitis ohne bleibende Schäden schon nach 1-2 Tagen aus. In schwereren Fällen kann jedoch die Hornhaut vernarben, was zu bleibenden Sehschäden führt. Sobald also Symptome auftreten: Weiteres Sonnenlicht meiden und ab zum Arzt!

Was machen Ärzte eigentlich bei Photokeratitis?

Ist die Hornhaut verletzt, besteht die Gefahr, dass Bakterien in die Hornhaut eindringen und sich so die Augen entzünden. Deswegen steht neben einer Schmerzbehandlung die Vorbeugung weiterer Infektionen im Vordergrund. Hierfür gibt es eine breite Auswahl an Augentropfen und -salben.

Wie kann man sich schützen?

Besonders Kinder und Menschen mit heller Augenfarbe müssen sich vor zu viel Sonne in Acht nehmen. Aber auch die Umgebung hat Einfluss auf die Menge der schädlichen UV-Strahlung.

Gewässer, heller Sand oder Schnee reflektieren zusätzlich, sodass die Belastung um bis zu 80 Prozent steigen kann. Auch in den Bergen besteht Gefahr, da die UV-Strahlung alle 500 Höhenmeter um rund 10 Prozent zunimmt.

Symptome:

  • Beidseitige Augenschmerzen
  • Rötung & Tränen der Augen
  • Juckreiz der Augen
  • Übermässige Lichtempfindlichkeit
  • Unscharfe Sicht

Den besten Schutz bietet eine Sonnenbrille. Aber Vorsicht, nicht jede ist auch die richtige. Gerade billige Sonnenbrillen haben oft nur getönte Gläser. Diese Brillen täuschen den Augen einen Schutz nur vor, sodass sich die Pupillen erweitern und noch mehr schädliche UV-Strahlung abbekommen. Nur Sonnenbrillen mit CE- und mindestens UV-400 Kennzeichnung bieten ausreichenden Schutz. Und dann heisst es wieder: Ab an den Strand!

Sebastian Müller-Runte

=

Weitere Informationen

Fragen rund um das Thema Hornhaut und Hornhauterkrankungen beantworten Ihnen unsere Experten. Hier können schon einmal Sie mehr zum Thema nachlesen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mädchen rennt bei Tageslicht mit einem Drachen durch ein Getreidefeld
© JenkoAtaman

Warum draussen spielen für Kinderaugen so wichtig ist

Was Ihr Kind draussen spielt, ist egal – Hauptsache es verbringt täglich mindestens 45 Minuten im Tageslicht. Das Sonnenlicht und der Blick in die Weite sind für die Entwicklung der Augen, die innere Uhr und den Gemütszustand enorm wichtig.

Auch auf der Augenhornhaut können sich Narben bilden. Kann man diese einfach wegwischen?
© zsv3207

Warum Narben blind machen

Es gibt viele Arten von Narben. Selbst auf der Augenhornhaut können sie sich bilden. Doch welche Folgen haben sie für die Augen? Und sollte man gegen sie vorgehen oder nicht?

Mann umgeben von Staub in der Luft niest in die Hände.
© galitskaya

Sind Sie ein Sonnennieser?

Sonnengeniesser sind wir doch alle irgendwie – Sonnennieser dagegen nur ein Viertel der Menschheit. Immer dann, wenn sie in die Sonne schauen oder es besonders hell ist, beginnt es in der Nase zu kitzeln und es folgt das reflexartige „Haaatschi“.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken