Pollenallergie: Symptome, Ursachen und Tipps

Frühling: Wenn die Pollen plagen…

Der Frühling ist da: Spaziergänge in kurzen Ärmeln, stundenlanges Durchlüften der Wohnung und die Singvögel laden wieder zu ihren fantastischen Konzerten. Himmlisch. Wenn da nur nicht diese Pollen wären!

Frau niest wegen ihrer Pollenallergie in ein weisses Taschentuch, im Hintergrund sind verschwommen blühende Bäume zu sehen.

Viele Allergien gehen ganz wörtlich ins Auge. Allergiker können ein Lied von juckenden, geschwollenen, geröteten und heftig tränenden Augen singen. Ausschlaggebend für eine allergische Reaktion ist das Immunsystem, das bei Allergikern etwas zu aktiv ist.

Portrait Dr. med. Caroline Schier Wyss

Dr. med. Caroline Schier Wyss

Dr. med. Schier Wyss ist Leitende Ärztin in der Vista Augenklinik in Binningen. Sie führt allgemeine Sprechstunden durch und ist zudem spezialisiert auf Kinderophthalmologie.

{

Anstatt nur auf Bakterien oder Viren zu reagieren, «reagiert es auf Faktoren, bei denen es nicht nötig wäre», sagt Caroline Schier Wyss, Augenärztin der Vista.

So kommt es, dass nur schon ein einziges Pollenkorn auf der Bindehaut zu einer regelrechten «Abwehrschlacht» führt, in deren Verlauf das Auge unnötig gereizt wird.

Neben der im Frühling um sich greifenden Pollenallergie, die zum Glück nur temporär ist, gibt es auch jahreszeitunabhängige Allergien – etwa Hausstaub-, Tierhaar- und Kosmetika-Allergien. Prinzipiell kann man auf alles allergisch reagieren, was es auch schwierig macht, die Ursache einer Allergie herauszufinden. Die Folgen auf die Augen sind meist dieselben: Rötungen und Überreizungen, Juckreiz und geschwollene Lider in unterschiedlicher Ausprägung. Nicht immer treten allergische Reaktionen in beiden Augen gleichzeitig auf. Bei Kontaktallergien, wie sie zum Beispiel Katzenhaare auslösen, ist es möglich, dass nur ein Auge reagiert.

Reiben macht’s nur schlimmer

Am Anfang solcher allergischer Reaktionen steht erhöhter Tränenfluss und heftiger Juckreiz, meist in beiden Augen. Gerade das Jucken verführt dazu, das Auge zu reiben. Das sollte man unbedingt sein lassen! Denn so macht man alles schlimmer, da das Auge dadurch noch mehr gereizt wird. Besser ist es, die Pollen auszuspülen – so wird der Juckreiz gelindert. 

{

Dr. Schier Wyss rät: «Besser ist es, die Augen mit Augentropfen zu befeuchten»

Dauern allergische Reaktionen der Augen über längere Zeit hinweg an und lassen sich nicht durch Vermeiden des Auslösers verhindern, ist ein Arztbesuch angesagt. Dann muss abgeklärt werden, worauf die Allergie zurückzuführen ist – gegebenenfalls hat sie mehrere Ursachen, nicht nur eine. Je nach Diagnose werden unterschiedliche Medikamente verschrieben.

Zu guter Letzt muss mit einer landläufigen Annahme aufgeräumt werden, nämlich dass Kontaktlinsen gegen Allergien nützen. Das Gegenteil ist der Fall: «Ist ein Auge bereits gerötet und gereizt, empfiehlt es sich, keine Kontaktlinsen zu tragen. Sie schützen nicht vor Allergien», so Caroline Schier Wyss, «Sie belasten das angegriffene Auge zusätzlich und sorgen so für noch mehr Reizungen.»

Damit Sie trotz aller Beschwerden den wunderbaren Frühling geniessen können, haben wir Ihnen Tipps und Tricks bei Allergien zusammengestellt.

Tipps bei Pollenallergie

  • Frisch gewaschene Bettwäsche nicht zum Trocknen heraushängen
  • Kleider, die man tagsüber getragen hat, nicht im Schlafzimmer aufbewahren
  • Abends die Haare waschen
  • Pollenfilter für die Fenster am Haus installieren
  • Betroffene Augen nicht reiben
  • Befeuchtende und anti-allergische Augentropfen anwenden

Gregor Szyndler

Das könnte Sie auch interessieren:

Blonde, junge Frau stet nur ein paar Zentimeter vor einem riesen grossen LED-Bildschirm und schaut rein. Das LED-Licht reflektiert blau.
© amixstudio

Blaulichtreport

Früher war es der Flimmerkasten, heute sind es die Bildschirme in diversen Formen und Varianten, die unseren Augen zusetzen. Was macht das Blaulicht mit unseren Augen und gibt es Bildschirme, die augenfreundlicher sind als andere? ​

Mann schaut entmutigt während er sich mit den Fingern auf beiden Seiten die haut unter den Augen herunterzieht.
© pathdoc

Trockenes Auge – was tun?

Das trockene Auge, auch Sicca-Syndrom genannt, ist eine chronische Krankheit und kann die Sehfähigkeit verringern. Doch wie kommt es dazu? Lesen Sie hier Wissenswertes über die Diagnostik, die Behandlung und darüber, was Sie tun können.

In Grossaufnahme ein weinendes, blaues Auge einer jungen Frau
© motortion

Wenn die Tränen nur so kullern

Wenn wir Zwiebeln schneiden oder einen traurigen Film schauen, wundern wir uns nicht wirklich, wenn die Tränen kullern. Manchmal tränen unsere Augen aber ohne guten Grund. Was Sie über Tränenwege und Tränenapparat-Erkrankungen wissen sollten.

1 Kommentar

  1. KommentarVielen Dank für die guten Informationen über Heuschnupfen. Meine Kinder leiden darunter, deshalb suche ich nach Tipps zu Allergien bei Kindern. Ich wusste nicht, dass man die Haare abends waschen soll. Das könnte für meine Mädchen funktionieren. Wir werden es versuchen.

Einen Kommentar abschicken