Das Symbol Auge

Symbole soweit das Auge reicht

Die Augen faszinieren seit Menschengedenken. So ranken sich überall auf der Welt zahlreiche Mythen um sie. Hier ein Überblick der wichtigsten Symbole.
Mehrere Nazar-Amulette aus Glas hängen an einem Baum ohne Blätter. Im Hintergrund ist eine Felslandschaft zu sehen. Die Amulette sind rund. Der äusserste Ring ist blau, dann folgt ein dünner weisser Ring, ein hellblauer und in der Mitte ist ein schwarzer Punkt.
Augen lügen nicht. Sie sind das Fenster zur Seele, sagt man. In der Irisdiagnose, einer alternativmedizinischen Diagnosemethode, glaubt man gar, dass der tiefe Blick in die Augen verrät, ob der Körper von Krankheiten befallen wurde oder im Körper akute Verletzungen vorliegen.

Auffallend ist, dass seit der Antike den Augen in den verschiedensten Kulturen eine besondere, symbolische Bedeutung beigemessen wird – sie gelten als Ausdruck der Seele.

Nazar-Amulette

Besonders verbreitet in den orientalischen Ländern sind Nazar-Amulette. Sie schützen die Menschen vor dem «Bösen Blick» und werden auch «Auge der Fatima» genannt. Fatima war die jüngste Tochter des Propheten Mohammed. Die Amulette werden aus Glas von Hand gefertigt. So machen Sie sich auch als Brosche, Ketten-, Ohrenanhänger oder als Schlüsselanhänger ganz hübsch. Zerbricht ein Nazar-Amulett, bedeutet das, dass das Amulett den Bösen Blick abgewehrt hat.

Auge des Ra und Horusauge

Die beiden Symbole kommen im alten Ägypten vor. Sie werden eigentlich mit der gleichen Hieroglyphe dargestellt, nur dass das eine Zeichen spiegelverkehrt ist. Während das Auge des Ra die Sonne symbolisiert, ist das Horusauge Sinnbild des Himmels- und Lichtgottes Horus. Die Mythologie besagt, dass es zwischen dem Lichtgott Horus und dem Wüstengott Seth zum Kampf gekommen sei, bei dem Seth Horus das linke Auge ausriss. Der Mondgott Thoth heilte das Auge. Das geheilte linke Auge ist deshalb auch als Mondauge des Lichtgottes Horus oder Udjat-Auge – udjat bedeutet intakt, vollständig, gesund – bekannt. Es diente einst als Schutz vor Unfällen, ausserdem soll es dem Träger Kraft und Fruchtbarkeit verliehen haben.

Lucina

In der römischen Mythologie spielte die Göttin Lucina bei der Geburt eine wichtige Rolle. Sie war es nämlich, die den Neugeborenen nach der Geburt die Augen öffnete und ihnen somit somit Licht, sozusagen die Erleuchtung, schenkte. Nicht umsonst gibt es die Redewendung: das Licht der Welt erblicken.

Lucina verschmolz später mit der römischen Göttin Juno, weshalb man auch von Lucina Juno spricht. Wie ihre Vorgängerin Lucina galt auch Juno als Göttin der Geburt, der Ehe und der Fürsorge. Manche gehen sogar davon aus, dass die Wurzeln der Heiligen Luzia aus dem Christentum auf Lucina zurückgehen. Die heilige Luzia ist unter anderem Schutzpatronin der Armen, der kranken Kinder und der Blinden.

Im Allgemeinen stehen Augen symbolisch auch heutzutage noch für Erkenntnis, Wahrheit, Allwissenheit, Hellsichtigkeit, Licht und Geist.

Die heilige Odilia

Odilia gilt in der christlichen Mythologie als Schutzpatronin des Augenlichts. Ihre Geschichte beginnt im 10. Jahrhundert als sie als Tochter eines Herzogs zur Welt kam. Das Kind wurde blind geboren, weshalb sein Vater es töten wollte. Doch die Mutter rettete das Mädchen, indem sie es in ein Kloster gab. Mit zwölf Jahren erlangte das Kind auf wundersame Weise sein Augenlicht zurück. Zu Hause wurde das Mädchen allerdings nicht willkommen geheissen. Im Gegenteil: Der Vater versuchte es erneut zu töten. Später versöhnten sich Tochter und Vater, sodass Odilia von ihrem Vater eine Burg erbte. Dort gründete sie ein Kloster.

Auge der Vorsehung

Als Symbol für die Trinität – Vater, Sohn und Heiliger Geist – taucht in der jüdisch-christlichen Mythologie ein Auge mit einem Strahlenkranz auf. Es ist sozusagen ein allgegenwärtiges Auge, das alles sieht und wahrnimmt. Oft ist es von einem Strahlenkranz umgeben, um seine göttliche Aura zu unterstreichen. Aus dem Kranz formt sich ein Dreieck, das – wie bereits erwähnt – auf die Trinität hindeutet. Dieses Symbol wird auch von den Freimaurern verwendet. Innerhalb dieses Geheimbunds steht das Symbol für die sich enthüllende Wahrheit und fordert gleichzeitig zur Weisheit auf. Übernommen wurde das Symbol auch von den USA, die das Auge der Vorsehung auf der Rückseite der Ein-Dollar-Note gedruckt haben.

Hamsa

Das Hamsa, was auf Arabisch Fünf heisst und die fünf Finger an der Hand meint, kommt vor allem im Nahen und Mittleren Osten zum Einsatz. Es stellt eine abwehrende Hand mit einem Auge in der Mitte dar. Weil es sich beim Auge um das Auge der Fatima handelt – wie beim Nazar-Amulett – spricht man auch von der Hand Fatimas. Im Judentum heisst das Symbol «die Hand Miriams». Eingesetzt wird die Hand mit dem Auge bei allen Kulturen gegen Unheil allgemein und im Speziellen gegen den Bösen Blick.

eine indische Frau in tradtioneller Kleidung vor einem Tempel. Auf der Stirn trägt sie den roten Punkt, Bindi.

Das dritte Auge

Der Hindugott Shiva hat ein drittes Auge. Das Dritte Auge wird mit religiösen Visionen und Hellsichtigkeit in Verbindung gebracht. Auch im Buddhismus wurde diese Symbolik aufgegriffen – wobei das Dritte Auge im Buddhismus nicht mit einem Gott in Zusammenhang steht, da es sich beim Buddhismus um eine Religion ohne Gott handelt. Vielmehr steht das dritte Auge dort für das «Auge der Welt». Der rote Punkt zwischen den Brauen, auch Bindi genannt, symbolisiert das Dritte Auge. Ursprünglich wurde das Zeichen von verheirateten Frauen getragen, damit sie und ihre Gatten geschützt werden. Heutzutage kann jedoch jeder ein Bindi tragen.

Florencia Figueroa

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1 Kommentar

  1. ich habe gehört das ist das Auge des Teufels ist, ich habe ihr das Gegenteil gelesen wie kommt es zu solchen Gerüchten.

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